Für Teilhabe vor Ort.

Ein gewaltfreies, von Respekt und Akzeptanz geprägtes Miteinander wollen wir alle. Um dies zu erreichen, bringen wir z.B. die verschiedenen Gruppen in den Gemeinden, Stadtteilen und Quartieren an einen Tisch oder ermöglichen Begegnungen bei gemeinsamen Aktivitäten. Denn gegenseitiges Kennenlernen schafft Vertrauen und baut Vorurteile ab.

So unterstützen wir Sie:

  • Sozialraumanalysen, um Bedarfe der Menschen in den Quartieren zu erkennen
  • Mediation bei Konflikten
  • Integrationskonzepte für Kommunen
  • Freizeit-, Bildungs-, Kultur- und Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen und für unterschiedliche Zielgruppen
  • Unterstützung der in den Quartieren agierenden Institutionen, Netzwerke, Projekte, Migrantenselbstorganisationen, Vereine und Initiativen

Stadtteilchor „InChorsiv“ in Aachen-Ost/Rothe Erde

„Musik verbindet, auch über Sprachgrenzen hinweg“.

Foto Chor Menschen

Anders als der Name vermuten lässt, werden in der „Nadelfabrik“ im Quartier Aachen-Ost/Rothe Erde nicht Nadel und Faden geschwungen. Hier steht vielmehr die Musik im Vordergrund.

Seit April 2013 treffen sich die Teilnehmenden des Stadtteilchors „InChorsiv“ einmal die Woche, um gemeinsam zu musizieren. Das Besondere an diesem Projekt? Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft. Denn hier singen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gemeinsam mit Sängerinnen und Sängern, die eine körperliche, geistige oder psychische Einschränkung haben. Außerdem lernen alle über die Musik neue Sprachen kennen. Neben Liedtexten auf Deutsch oder Englisch stehen nämlich auch Texte aus allen Ländern und Kontinenten auf dem Programm. So fördert das Projekt auch das interkulturelle Verständnis.

Anfangs planten die Lebenshilfe Aachen e.V. und die Integrationsagentur den Chor nur als Pilotprojekt. Heute ist er jedoch ein Dauerangebot und nicht mehr aus dem Stadtteil wegzudenken. Die Quartier-Bewohnerinnen und -Bewohner freuen sich, dass „InChorsiv“ sowohl Inklusion als auch das multikulturelle Zusammenleben in Aachen-Ost/Rothe Erde voranbringt. Außerdem macht es ihnen einfach Spaß, ihr Interesse an der Musik mit Anderen zu teilen.

Warum konnten sie das Projekt fest in der Nachbarschaft verankern? Für Heike Keßler-Wiertz spielen dabei zwei Erfolgsfaktoren eine Rolle: Das niederschwellige, offene sowie kostenlose Angebot lädt zum Schnuppern ein. Einmal dabei, wollen Viele bleiben. Darüber hinaus ist der Chor an die Integrationsagentur angebunden und macht interessierte Migrantinnen und Migranten auf das Angebot aufmerksam.

„Jeder, der an inklusiver Chorarbeit interessiert ist, ist bei uns willkommen“, wirbt Chorleiterin Guiomar Marques-Ranke. „Bei uns ist die Freude an der Musik und am Miteinander entscheidend, nicht der perfekte Klang.“ Dass jedoch talentierte Sängerinnen und Sänger bei „InChorsiv“ mitmachen, stellte der Chor bei einem Auftritt auf der Einbürgerungsfeier im Aachener Rathaus eindrucksvoll unter Beweis.

Foto Chor Gruppe

»Unsere Musik fördert Integration und Inklusion. Wir reden nicht nur darüber, wir handeln inklusiv.«

(Heike Keßler-Wiertz)

Foto Chor Singen

Kochkurs für Geflüchtete und die jüdische Gemeinde in Düsseldorf

Gemeinsam die Küche der Welt probieren

Foto Kochkurs Frauen

Wenn die Geflüchteten aus der Düsseldorfer Containeranlage mit Vertreterinnen und Vertretern der jüdischen Gemeinde Essen zubereiten, dann duftet es in der Flüchtlingsunterkunft immer besonders gut.

Weil sie Spaß und Freude am Kochen haben, treffen sich die Teilnehmenden der bunten Gruppe seit Mitte 2016 in den Räumen der Containeranlage zu einem Kochkurs. Einmal im Monat kochen und backen sie dann typische Speisen aus ihren Herkunftsländern. Die Teilnehmenden kommen aus verschiedenen Regionen – samt der damit verbundenen bunten Palette an Geschmacksrichtungen und Zubereitungsarten. Umso erstaunlicher, dass die Köchinnen und Köche bei den Kochsessions vor allem Gemeinsamkeiten entdecken.

Als Geflüchtete in die Nachbarschaft zogen, gab es auf beiden Seiten Ängste und Unsicherheiten. Die ersten Ideen für den gemeinsamen Kochkurs hatten deshalb auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines weiteren Integrationsprojekts. Hier gelingt Integration bereits. Als sie dann den Wunsch äußerten, in einer interkulturellen und interreligiösen Gruppe Essen zubereiten zu wollen, war die Idee für den Kochkurs geboren. „Anfangs hatten beide Seiten viele Fragen, manche hatten Vorurteile. Heute fiebern alle dem monatlichen Treffen entgegen“, freut sich Elena Buch, Ansprechpartnerin für das Angebot.

Denn der Kochkurs schweißt zusammen: Das Miteinander der Geflüchteten und der jüdischen Gemeinde führt zu einem vorurteilslosen Zusammenleben. Darüber hinaus bauen die Flüchtlinge durch den Kontakt mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des jüdischen Elternheims sowie deren Familienangehörigen mögliche antisemitische Haltungen ab. Ehrenamtliche erhalten Hilfe, sollte das Thema bei ihrer Arbeit zur Sprache kommen.

Für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde ist der Kochkurs ebenfalls eine Bereicherung. Bei allen Beteiligten kommt die Idee super an. Eines ist sicher: Sie tischen noch viele Male leckeres Essen aus aller Welt auf.

Foto Kochkurs Kräuter

»Integration kann nur dann gelingen, wenn alle Seiten bereit sind, sich einzubringen. Wir leben hier das friedliche Zusammenleben vor.«

Olga Rosow
(Leiterin der Sozialabteilung der jüdischen Gemeinde Düsseldorf)

Foto Kochkurs Gruppe